Fruktose – der (un)heimliche Dickmacher!

Fruktose – der (un)heimliche Dickmacher!

Bei Fruktose denken viele sofort an den Darm. Wenn es um Intoleranzen geht, mit Recht! Die Fruktose-Intoleranz ist die häufigste echte Intoleranz. Da es bisher aber keine Produkte gibt, die – wie bei der Laktose-Intoleranz – vermarktet werden können, spielt sie subjektiv bei vielen Patienten nur selten eine Rolle, Psychologie eben!

Fruktose spielt an einer anderen Stelle eine weitaus größere Rolle, vor allem im Hinblick auf echte Zivilisationskrankheiten! 
Der so harmlos klingende Fruchtzucker ist, solange er sich unverändert an seinem Ursprungsort befindet, also im Apfel, in der Birne oder einer anderen Obstsorte, für den Organismus unproblematisch. Denn dort ist er eingebunden in ein komplexes und natürlich gewachsenes System, was die langsame Aufnahme dieses Zuckers gewährleistet. Heutzutage wird er jedoch isoliert und in großer Menge verwendet, indem er in Form von Sirup (meist kombiniert mit Glucose als Fruktose-Glucose-Sirup) in Fertiglebensmitteln verarbeitet wird, und zwar nicht nur in Süßspeisen und süßen Getränken, sondern auch in herzhaften Lebensmitteln. Die Menge der verarbeiteten Sirupe hat sich in den letzten 30 Jahren verfünfzigfacht. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Menge der verzehrten Fertiglebensmittel im gleichen Zeitraum ebenfalls drastisch erhöht hat.

Das Problem der Fruktose ist, dass sie sehr schnell in Fettgewebe umgewandelt wird, wenn sie nicht direkt durch körperliche Aktivität verbraucht wird, was heute bei vielen Patienten der Fall ist. Die Aufnahme dieses Zuckers wird vom Organismus dann quasi nicht quittiert, uns also nicht durch ein Sättigungsgefühl mitgeteilt, wie beim traditionellen Zucker. So werden geradezu unbemerkt große Mengen Fruktose aufgenommen und in Fett umgewandelt. Seine Bedeutung für Übergewicht, Diabetes, Lebererkrankungen und kardiovaskuläre Erkrankungen sollte daher klar sein.

Diagnostik
Neben einer umfassenden Anamnese, in der die Ernährungsgewohnheiten sehr genau abgefragt werden (Ernährungsprotokoll bzw. -tagebuch), sollte insbesondere bei Risikopatienten (Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck etc.) sehr genau auf die Leberwerte und ihre Entwicklung geachtet werden. Dazu reicht es natürlich nicht aus, darauf zu achten, ob die Gamma-GT in der Norm ist. Es ist notwendig, sich GOT, GPT, GLDH und LDH (in manchen Fällen auch die LDH-Isoenzyme) genauer anzuschauen. Sind diese Werte zwar noch in der Norm, aber allesamt latent erhöht, muss man der Sache nachgehen.
Ebenso sollten andere Parameter unter diesem Aspekt regelmäßig kontrolliert werden, dazu gehören der Langzeitzuckerwert (HbA1c) und Entzündungsparameter (CRP, hsCRP, Blutbild).

Abschließend noch mal zur Fruktose-Intoleranz
Wenn der Fruktose-Transporter GLUT5, ein Protein, das die Aufnahme von Fruktose mittels Diffusion in die Zelle bewerkstelligt, nicht ausreichend von den Darmepithelzellen produziert wird, kommt es zur intestinalen Fruktose-Intoleranz. Da eine Intoleranz selten isoliert auftritt und fast immer aus einer immunologischen Schwäche der Darmmukosa resultiert, empfehlen wir zur Erhöhung der Therapiesicherheit bei allen Haut- und Schleimhauterkrankungen mit Verdacht auf allergische oder pseudoallergische Prozesse zusätzlich eine Analyse der Immunglobuline A und E und des körpereigenen Antihistaminikums Diaminooxidase (enthalten im Nahrungsmittelintoleranz-Modul) sowie entsprechende Stuhlanalysen. Hier empfiehlt sich das Stuhl-Untersuchungsprofil STP2 mit den Parametern Alpha-1-Antitrypsin, Sekretorisches IgA, Beta-Defensin und Zonulin.

Quelle: Bio-Labor Hemer

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